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„Wenn Sie eine Idee haben und wissen wollen, ob sie Potenzial für eine Gründung oder Selbstständigkeit hat, dann kommen Sie zu uns. Wenn Sie wissen wollen, wie sie ein Projekt ausgründen können, dann gehen Sie zur DGO. Und wenn Sie ihre Gründung bekannter machen können, dann gehen Sie zum Stadtlabor Amberg.“ So fasste Dr. Bastian Vergnon, Projektleiter des Oberpfalz Start-up HUB (O/HUB), eine der zahlreichen Möglichkeiten der Gründungsförderung an der OTH Amberg-Weiden und in der Hochschulregion zusammen.
Die Infoabende Gründung in Amberg und Weiden sollen diese Möglichkeiten allen Interessierten jeweils zum Semesterstart zeigen. Daher begannen sie jeweils mit einer Vorstellung der Angebote des O/HUB und der Digitalen Gründungsinitiative Oberpfalz (DGO).
So bietet der O/HUB viele Veranstaltungen für diejenigen, die sich allgemein für das Thema Gründung oder Selbstständigkeit interessieren oder die eine Idee haben und wissen wollen, welches Potenzial dahintersteckt. Besonders hob Dr. Bastian Vergnon dabei die für den November geplante Inspiration und Start-up Night und die virtuelle Erstberatung jeden Donnerstag hervor.
Einen Schritt weiter gehen die Angebote der DGO. Hier gibt es neben den Digitalen Gründerzentren in Amberg und Weiden die Möglichkeit für Coachings zu Finanzierung und Unternehmensentwicklung. Zusätzlich verfügt das Projekt über ein enormes Netzwerk aus etablierten Unternehmen der Oberpfalz und bereits unterstützten Start-ups.
Neben Informationen zu den Angeboten der Gründungsunterstützung gab es zusätzlich ein Gründungsteam und eine Selbstständige, die von ihren Erfahrungen berichteten.
In Weiden stellte sich das Projekt „medespro“ vor. Die Idee einer App zur Selbstdokumentation von Wunden stammt von einer ehemaligen Gesundheits- und Krankenpflegerin, die den Master Digital Entrepreneurship studierte. Über die Hochschuljobbörse fand sie zuerst einen Industrie 4.0 Informatiker, der für seine Bachelorarbeit eine Demoversion programmierte. Das dritte Teammitglied ist als Masterand der medizinischen Informatik das Bindeglied zwischen den beiden.
Nachdem „medespro“ im Sommer über den Oberpfalz Start-up HUB die App auf dem Oberpfalztag präsentierte, stellte Präsident Bulitta der Kontakt zu den Kliniken Nordoberpfalz her. Dort startete im September ein Pilotprojekt. Das Team zeigte so beispielhaft, wie wichtig für diese Entwicklung das interdisziplinäre Team ist.
In Amberg stellte sich Verena Fitzgerald vor. Nach einem dualen Studium bei Witt Weiden, bei der sie „viel Wissen im Bereich eCommerce und Online-Marketing“ gesammelt hatte, zog sie nach München und arbeitete dort in einem Start-up. „Als Mädchen für alles“ hatte sie eine gute Lernphase, vor allem da sie „Ideen gleich ausprobieren konnte.“
Nach einem zweiten Start-up machte sie sich schließlich selbstständig, um das „ein Jahr lang auszuprobieren“. Da sie sich bereits am Anfang „über persönliche Netzwerke von Auftrag zu Auftrag hangeln konnte“, war die Selbstständigkeit so erfolgreich, dass sie es bis heute geblieben ist.
Auch in Amberg, wohin sie 2017 zurückzog, konnte sie sich schnell ein Netzwerk aufbauen. Inzwischen arbeitet sie vor allem mit der Wirtschaftsförderung zusammen. Neben Digitalisierungs- und Innovationsberatung stehen dabei der Amberg Blog als „Sprachrohr für junge Menschen“, das Stadtlabor Amberg „als Testlabor für neue Geschäftsideen“ und der Amberg Podcast als neustes Projekt im Vordergrund.
Den Anwesenden empfahl sie für eine Gründung oder Selbstständigkeit die Angebote der Gründungsförderung an der OTH Amberg-Weiden und in der Region zu nutzen. Denn es sind ExpertInnen aus allen Bereichen vor Ort und bereit, Gründungsteams zu helfen. „So viel Unterstützung vor Ort solltet ihr nutzen“, fand Verena Fitzgerald am Ende der Fragerunde nach ihrem Vortrag.